ARZBERGER SATTLERSTUBE

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FOTO: EAST ELBIA ASSOCIATION

Die Sattlerei ist das Gewerbe der Lederverarbeitung. Während der Sattler im Mittelalter seine Produkte fast ausschließlich für den Umgang mit Tieren fertigte (Sattel, Kummet, Zaumzeug, Fahrgeschirr) umfasst der heutige moderne Beruf auch Arbeiten für Autos, Flugzeuge oder Boote. Schuster, Täschner oder Riemer gelten als artverwandte Gewerbe.

Auch in Ostelbien hat die Sattlerei eine historische Heimat. Nicht nur durch die Graditzer Pferdetradition seit 1686 gab es Bedarf an ledergefertigten Produkten für die Reiterei sondern auch fürs alltägliche Landleben war diese Handwerkskunst begehrt: Zaumzeug und Kummet für Pferde und Rinder zu Ackerarbeit und Transport sowie Sattel und Fahrgestell für die Reit- und Kutschausflüge des Landadels.

Die in Kaucklitz ansässige Sattlerei Bankrath fertigte in dritter Generation bis in die 2010er Jahre noch allerlei aus Leder: Gürtel, Moped-Sitzbezüge, Traktorendächer, aber auch das Pferdezubehör. Aber auch kleine Defekte an Gürteln und Schuhen wurden fachmännisch repariert.

Im Dezember 2018 eröffnete der Arzberger Heimatverein in seiner Heimatstube einen neuen Themenraum – das Sattlerzimmer. Ausgestattet mit Utensilien, Maschinen, Schablonen, Werkzeugen und Bildern – gestiftet von den Kindern des letzten Sattlermeisters Siegfried Bankrath - macht diese umfangreiche Ausstellung das historische Gewerbe wieder erlebbar.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen und Fotos stammen aus der Broschüre "Ostelbien - IMMATERIELLES KULTURERBE", die von der b & s Unternehmensberatung und Schulung für den ländlichen Raum GmbH mit Unterstützung des Ostelbienvereins im Rahmen des Projekts "ARTISTIC" erstellt wurde.