Kosten- und Prozessoptimierung im Lebenszyklus von Niedrigst- und Plusenergie­-gebäuden

NEWS FROM AUSTRIA
18.11.2019
Written by Energy Agency Styria

Der vorliegende Bericht dokumentiert die Ergebnisse eines Projekts aus dem Forschungsund Technologieprogramm Stadt der Zukunft des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT). Dieses Programm baut auf dem langjährigen Programm Haus der Zukunft auf und hat die Intention Konzepte, Technologien und Lösungen für zukünftige Städte und Stadtquartiere zu entwickeln und bei der Umsetzung zu unterstützen. In dem vorliegenden Endbericht werden sieben Beispielgebäude untersucht und anhand einer Variantenstudie optimiert. Die Mehrkosten von Maßnahmen für Niedrigst- und Plusenergie-gebäuden sind so gering, dass hocheffiziente Gebäude im Lebenszyklus die niedrigsten Kosten verursachen. Energieeffizienzmaßnahmen haben nur einen geringen prozentualen Einfluss auf die Errichtungskosten, können aber um ein Vielfaches an CO2 Emissionen einsparen.

Folgende Ergebnisse können zusammengefasst werden:

  • Das Energieniveau hat einen geringen Einfluss auf die Bauwerks- und Errichtungskosten. Die Energieeffizienz ist somit kein wesentlicher Kostentreiber am Bau.
  • Die baulichen Mehrkosten energieeffizienter Varianten werden im Lebenszyklus auch ohne Förderung bei den meisten Technologien kompensiert.
  • Die Kostenoptima des Primärenergiebedarfs und der CO2-Emissionen liegen im Bereich von Passivhäusern. Passivhaushülle und hocheffiziente Fenster sind auch ohne Förderung meist wirtschaftlich. Dies ergibt sich auch aus den langen Lebensdauern dieser Komponenten im Vergleich zur Haustechnik.
  • Die Kostenoptima der CO2-Emissionen sind sehr flach ausgeprägt. Niedrige Emissionen und Energiebedarfe können deshalb, solange die Hülle sehr effizient ist, mit unterschiedlichen Energiekonzepten erreicht werden. Dies bedeutet einen gestalterischen und konzeptionellen Freiraum.
  • Es wird gezeigt, dass Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit keine entgegengesetzten Strategien sind, sondern sich sehr gut ergänzen können. Die Variantenauswahl nach Lebenszykluskosten ist daher sinnvoll und sollte verstärkt als Entscheidungs- oder Förderkriterium herangezogen werden.
  • interaktiver online verfügbarer Planungskatalog (http://kopro.aee-data.at/)


Mehr Informationen sind verfügbar unter https://nachhaltigwirtschaften.at/resources/sdz_pdf/schriftenreihe-2019-39-koprolzk.pdf