BESENHERSTELLUNG

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FOTO: MANUEL FLOR

Über Jahrhunderte wurden Besen vollkommen ökologisch aus natürlichen Rohstoffen hergestellt. Erst mit Beginn des Erdölzeitalters ging man dazu über, wenig umweltfreundliche Produkte durch Massenproduktion mit chemischen Substanzen herzustellen. Die meisten Besen haben seitdem Plastikborsten, die über die Nutzungszeit durch UV-Strahlung und Beanspruchung porös werden, abbrechen und als bunte Kleinstteile mit dem zusammengekehrten Abfall im Biomüll landen. Eine nachhaltige Alternative sind Materalien, die in der Südoststeiermark noch vereinzelt angebaut und verwendet werden, sind Besenhirse (Sirich), Besenmelde (Multa) und Birgenzweige von jungen Birken (Birkenreiser). Daraus entstehen Hirsebesen und Melde- oder Birkenbesen, die vor Einzug der Plastikartikel im Garten und Hofbereich seit Generationen genutzt wurden. Reishirsebesen findet man noch in Heim- und Gartencentern, allerdings sind auch sie mit Plastikschnüren gebunden und die Reisigbesen sind fast ausgestorben. Nur vereinzelt findet man sie noch im Herbst als Dekoration für Halloween bei Korbflechtern oder online. Solche natürlichen Raritäten sind im Vergleich zu einem Plastikbesen schneller abgenutzt, weshalb das Selbermachen aus kostenlosen Materialien durchaus einen Sinn ergibt. Auch sind der Spaß und die Achtsamkeit beim Binden, sowie der Stolz über einen individuellen Besen nicht zu unterschätzen.

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FOTO: ERNST PREININGER