ROSENFELDER ERNTEKRANZ

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FOTO: EAST ELBIA ASSOCIATION

Er verschönert die herbstlichen Erntedankfeste, belegt fingerliche Geschicklichkeit, wird bestaunt und gern prämiert –der Erntekranz. Seine Fertigung ist kleine Handwerkskunst. Das unterschiedlich lang geschnittene, getrocknete Getreide verschiedener Sorten wird zu Sträußchen gebunden und mit Draht auf einem Kronengestell befestigt. Diese sehr zeitaufwendige, meist in geselliger Runde verrichtete Tätigkeit wird überwiegend von Frauengemeinschaften im ländlichen Raum praktiziert.

In Ostelbien pflegt der „Rosenfelder Landfrauenverein“ dieses dörfliche Brauchtum. Für das Mitte September 2016 in Torgau durchgeführte 19. Sächsische Landeserntedankfest beteiligte sich der 1997 von Renate Brähler-Kollmann gegründete Verein mit einem Exemplar.

Zu diesem jährlich an einem anderen Ort veranstalteten Dreitagesfest ländlicher Lebensfreude werden die Kränze meist in Kirchen ausgestellt und somit der Öffentlichkeit präsentiert. Der schönste Erntekranz wird von einer Jury gekürt, und die besten werden ausgezeichnet.

Bewertet wird das fertige, oft noch mit Bändern und weiterem Zierrat geschmückte Kunstwerk nach verschiedenen Kriterien, wie Optik oder Originalität, die Beachtung der richtigen Proportion oder die ausschließliche Verwendung von Naturmaterialien. Der Siegerkranz führt stolz den abschließenden Festumzug durch die jeweilige Gastgeberstadt an.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen und Fotos stammen aus der Broschüre "Ostelbien - IMMATERIELLES KULTURERBE", die von der b & s Unternehmensberatung und Schulung für den ländlichen Raum GmbH mit Unterstützung des Ostelbienvereins im Rahmen des Projekts "ARTISTIC" erstellt wurde.